Die überwältigende Kirschblütenflut taucht Japan in weiß und rosa.

Der Frühlingsbeginn in Japan ist jährlich eine Reise wert!

Die beste – wenngleich teuerste – Zeit für eine Reise nach Japan ist der Frühlingsbeginn, die durch die Kirschblüte symbolisiert wird. Als wichtiges Symbol der japanischen Kultur ist die Feier der Kirschblüte bis nach Europa geschwappt. Die Kirschbäume in Japan sind der Yoshino-Kirschbaum und die Japanische Blütenkirsche, beides Zierkirschen die zur selben Zeit ihre Blütenpracht entwickeln. Von Süden bis nach Norden wandert die „Kirschblütenfront“ über die Inseln Japans, die es sogar in die japanischen Wettervorhersagen schafft. Wo der Frühlingsbote ankommt, wirken Japans Städte wie in rosa getaucht: Beinahe die Hälfte von allen Laubbäumen in Städten dort sind Kirschbäume. Auch wenn in dieser Reisezeit tausende Touristen in Japan auf den Beinen sind – es wird gar nicht auffallen, weil Millionen von Japanern ebenfalls feiern.

Hanami – das Kirschblütenfest mit Volksfestcharakter

| Quelle: © Kropsoq

Das Kirschblütenfest Hanami ist eine gute Gelegenheit, sich mit genügend Bier, Sake (japanischer Reiswein), O-Bentō (Essen, das in Schalen mit getrennten Segmenten gereicht wird) und eine große blaue Plastikplane einzudecken und sich mit Freunden oder Familie ein Plätzchen im nächsten Park zu suchen. Auch unter Kollegen ist ein „Feierabend-Hanami“ eine beliebte Sache. Besonders zur Jahreszeit gehört das Kirschblütenlied „Sakura, Sakura“ (jap. sakura = Kirschblüte) dazu: „Sakura, Sakura, in den Feldern und Hügeln und den Dörfern, so weit das Auge reicht“.
Nach seiner etwa 10-tägigen Blütezeit kommt den japanischen Kirschbäumen noch eine letzte Bedeutung zu: So wie ihre Blüten die warme Jahreszeit einläuten, ist es der Fall ihres Herbstlaubs, der sie beendet.

Zierkirschen-Blütenpracht im eigenen Gartenreich

Wer eine Zierkirsche in seinen Garten setzt, muss sich vorher zwei Sachen gründlich durch den Kopf gehen lassen. Erstens: Der Baum wird immer Kirsche heißen, aber keine leckeren Früchte tragen und keine Marmeladen liefern. Zweitens: Die Japanische Zierkirsche blüht zwar wunderschön, aber eben nur kurze Zeit. Und der Rest des Jahres…?
Wer mit diesen Überlegungen Frieden geschlossen hat, darf sich einen Standort aussuchen. Am Besten ist dieser sonnig, aber schattig im Wurzelbereich. Ein wasserdurchlässiger und kalkhaltiger Boden wird von der Japanischen Zierkirsche bevorzugt. Für deutsche Verhältnisse sind beinahe alle Sorten winterfest und bilden kräftige Wurzeln aus. Und wenns doch nicht geklappt hat mit der Zierkirsche, bleibt immernoch die Frühlingsreise zum Hanami nach Japan.

Text: mh