Sojaanbau in Argentinien. | Quelle: © Bonzo

Sojamilch ist auf dem Vormarsch

Sojamilch hat in den letzten Jahren mehr und mehr unsere Vorratskammern und Supermarktregale erobert. Auf Anfrage erhält man seinen Kaffee mit Sojamilch oder sogar mit Vanille-Soja-Geschmack. Die Bezeichnung Milch ist im Handel allerdings verboten, darf es sich bei einer Milch doch nur um ein „durch ein oder mehrmaliges Melken gewonnes Erzeugnis“ handeln, und dass Sojabohnen gemolken würden, wäre doch eine recht einsame Behauptung. Nach repräsentativen Umfragen trinken in Deutschland bereits etwa 6 Prozent ein oder mehrmals pro Monat Sojamilch statt Kuhmilch, das sind weit mehr als es in der Bundesrepublik Veganer gibt (ca. 0,5%).

Sojamilch oder Kuhmilch?

Da lehnen sich die Kühe entspannt zurück, wie hier auf Madagaskar. | Quelle: © belgianchocolate

Woher also kommt die Motivation, auch für Nicht-Veganer herkömmliche Milchprodukte durch die pflanzliche Alternative zu ersetzen? Für viele steht bei der Entscheidung nicht der Geschmack oder der Preis im Vordergrund, sondern artgerechte Tierhaltung. Denn wie bei anderen Säugetieren gibt auch die Kuh natürlicherweise nur dann Milch, wenn sie ein Kalb ernähren muss, was ihr für die Milchproduktion vorgegaukelt wird. Im Eiweißgehalt unterscheiden sich Sojamilch und Milch nur wenig. Erstmals erwähnt wurde die Sojamilch bereits im Jahre 82 in China – im deutschen Sprachraum fand sie Einzug als „vegetabile Milch“ 1914.

Sojamilch selber machen auf die chinesische Art

Eine Tasse getrockneter Sojabohnen etwa neun Stunden in Wasser quellen lassen. Dabei darauf achten, dass der Wasserstand immer hoch genug ist. Die fertigen Bohnen sind etwa doppelt so groß und sollten in einem Sieb gut abgespült werden, bevor es ans Pürieren geht. Nun kommt immer eine Tasse gequollene Bohnen mit einer Tasse Wasser in den Mixer und wird zu einem dickflüssigen Brei püriert, bevor weitere zwei Tassen Wasser hinzugegeben werden. Die Flüssigkeit durch ein mit einem Tuch ausgelegtes Sieb in einen Topf geben, wenn alle Bohnen verarbeitet sind etwa 20 Minuten köcheln. Aus den Resten im Tuch (Okara) lassen sich Bratlinge zaubern. Am Ende die Sojamilch noch süßen und fertig ist das Getränk!

Text: mh