Amseln gehören wie auch Menschen zu den Konsumenten. | Quelle: © Karl Gruber

Das perfekte Dreieck im Stoffkreislauf

Das Dreieck des „natürlichen Stoffkreislaufs“ – das klingt ein bisschen nach verrückten Biologen oder Mathematikern, die sich an der Quadratur des Kreises müde gerechnet haben und jetzt zum Dreieck übergehen. Dabei ist der Stoffkreislauf nur eine sich immer wiederholende Nahrungskette, an der drei Gruppen von Lebewesen teilnehmen.

Die Produzenten…

Saftige grüne Produzenten. | Quelle: © 4028mdk09

…sind vor allem grün. Es handelt sich dabei um Pflanzen aller Art, ob im Garten, im Park, im Gebirge oder Algen im Meer. Nehmen wir einen Salatkopf als Produzent. Er ist der erste im Stoffkreislauf, weil er die Nahrung mithilfe von Fotosynthese erst einmal aufbaut. Der Salatkopf macht aus energiearmen Stoffen wie Wasser und CO2 mithilfe von Sonnenlicht energiereiches Material und lagert dieses in seinen Blättern ein.

Die Konsumenten…

Ein immer hungriger Konsument: Die Hauskatze. | Quelle: © Jennifer Barnard

…sind in zwei Untergruppen geteilt. Zuerst kommen die Pflanzenfresser, Vegetarier unter Tieren und Menschen also. Ein kleiner Wurm als Konsument isst also den Salatkopf kaltblütig auf und behält die energiereichen Stoffe vorerst in seinem Körper. Als er gerade noch einmal für den Nachtisch aus der Erde kriecht, sieht ihn eine Amsel, die ihn genüsslich verspeist – die energiereichen Stoffe aus dem Salat gehen jetzt in den Stoffwechsel der Amsel über. Die Amsel gehört zur zweiten Gruppe der Konsumenten, der Fleischfresser. Von ihnen können in einem Stoffkreislauf mehrere vorkommen, wenn die Amsel nun von einer Katze erwischt wird.

Die Destruenten…

Eifriger Destruent: Der grüne Anistrichterling. | Quelle: © J. Marqua

…sind die Totengräber im Stoffkreislauf. Es handelt sich dabei um alle Arten von Bakterien, Würmern und Pilzen, die sich von totem Material ernähren. Denn alle müssen einmal dran glauben, selbst, wenn keiner sie isst. Der Salatkopf vertrocknet, der Wurm wird von einem Fahrrad geplättet, die Amsel fällt vom Ast, und die arme Katze läuft vor ein Auto. Die Destruenten aber freuen sich: Sie verdauen die sterblichen Überreste und damit auch die energiereichen Stoffe. Zurück bleiben CO2 und Wasser – damit der natürliche Stoffkreislauf wieder von vorne losgehen kann.

Vom natürlichen Stoffkreislauf lernen und Müll vermeiden

Bei der ganzen Prozedur entsteht keinerlei Abfall oder Müll – alles wird wiederverwertet und neu genutzt. Ein gutes Vorbild für den Menschen also, der mittlerweile etwa sechs Tonnen Plastik pro Jahr einfach ins Meer kippt. Wer seinen eigenen kleinen Stoffkreislauf im Garten haben will, legt sich am besten einen Kompost an und sieht, wie Abfall dem Garten wieder auf die Sprünge hilft – ein ausgeklügeltes System von Mutter Natur.

Text: mh