Die Fruchtstände des Sesamum indicum. | Quelle: © Aha

Was Sesam mit der Entstehung der Welt zu schaffen hat

Die Sesampflanze ist eine einjährige und krautige Pflanze. Die Größe der Pflanze ist variabel: Sie wächst von 10 Zentimeter hoch bis weit hinauf auf bis zu 180 Zentimeter. Ihre Blüten sind weiß, rosa oder rosa-meliert. Ursprünglich kommt die Sesampflanze auf Teilen Indiens und Afrika, heute wird sie weltweit im Tropengürtel und in subtropischen Zonen kultiviert. Die Sesamkörner sind die Samen der Sesampflanze, sie gibt es in weißer, brauner oder schwarzer Variante. Der kultivierte Sesam stammt von Wildpflanzen aus Südasien ab. Die ersten Hinweise auf kultivierten Sesam stammen aus einer Zeit, die für Jesus so weit zurückliegt wie Jesus für uns heute – bereits 2000 vor Christus wurden Sesam-Spuren in Mesopotamien (Vorderasien) gefunden.
Sogar in die Literatur hat der Sesam es geschafft, auch wenn die Herkunft von „Sesam, öffne dich“ aus der beliebten Geschichte von Ali Baba und den 40 Räubern nicht geklärt ist. Der Assyrischen Legende nach tranken die Götter sogar Wein aus Sesamsamen, als sie sich trafen, um die Welt zu schaffen. Na, wenn das mal kein Kompliment ist.

Verwendung: Was man mit Sesam so alles anstellt

Weiße Sesamsamen. | Quelle: © Sanjay ach

Von der Sesampflanze werden nicht nur die allseits bekannten Samen, sondern auch die Blätter und sogar die Wurzeln verwendet. Am vielfältigsten ist jedoch die Verwendung der Samen. Sie werden geröstet oder ungeröstet zu Öl gepresst, verfeinern Backwaren und Speisen wie Hummus (Rezept siehe unten) oder werden zum Würzen eingesetzt. Sesam besitzt zwar jede Menge vom Spurenelement Selen, ist aber nicht für jedermann geeignet: Als starkes Allergen müssen Sesam oder Spuren von Sesam immer gesondert angegeben werden. Die Sesamblätter kommen in der koreanischen Küche zum Einsatz: Zwar werden sie nicht verspeist, dienen aber zum Einwickeln von Gerichten. Als Heilmittel dient vor allem das kaltgepresste Sesamöl. Dieses ist ein wichtiger Bestandteil von Salben, da es trockene Haut sehr gut pflegt.
Die größte Produktion von Sesamsamen erfolgt in Myanmar, China und Indien, wo jährlich mehrere hunderttausend Tonnen auf den Feldern reifen.

Hummus verbindet Israelis und Palästinenser – ein friedliches Rezept

Fertig zubereiteter Hummus. | Quelle: © Paul Goyette

Zwar setzen sich Israelis und Palästinenser nicht gleich zum Essen in eine gemütliche Runde, wenn es Hummus gibt, schmecken tut die würzige Vorspeise aber sehr wohl Allen, dort oder in Syrien, im Libanon und anderen arabischen Ländern. Warum also nicht auch in Deutschland?
Der Sesam kommt im Humus als feingemahlene Paste (Tahina) vor. Sonstige Zutaten sind Kichererbsen, Olivenöl, Zitronensaft, Knoblauch, Kreuzkümmel, Pfeffer, Salz und Gewürze zum Bestreuen. Die Kichererbsen werden eingeweicht, gekocht und püriert. Verdünnt wird die Zähe Paste mit Tahina (aus dem Bioladen oder arabischen Lebensmittelladen), Olivenöl und einem Schuss Zitronensaft, so dass eine cremige Masse entsteht. Gepfeffert, gesalzen und mit Knoblauch und Kreuzkümmel gewürzt kann der Hummus kalt serviert werden. Die Oberfläche wird hierfür eingedrückt und mit etwas Olivenöl befüllt, bestreut wird die Speise mit Petersilie, scharfem Paprikapulver, Kreuzkümmel und Gewürzsumach (aus dem arabischen Lebensmittelladen).
Jetzt wird der Hummus auch schon mit dünnem Fladenbrot gedippt und genossen.

Text: mh