Die Verbreitung und Symbolik der Lilien
Über einhundert Arten umfasst die Gattung der Lilien, mit wissenschaftlichem Namen als „Liliaceae“ bezeichnet. Aus ihren Blumenzwiebeln entwickeln sich Pflanzen mit einer variablen Wuchshöhe von 40 cm bis zu 2 m hohen Pflanzen. In vielen Kulturen werden Lilien als Zierpflanze geschätzt, einige Arten gelten sogar als die ältesten Zierpflanzen überhaupt – kein Wunder, angesichts der Blütenpracht und der schönen Bedeutung der Lilie. Ihr Ursprung liegt etwa dort, wo man ihn am wenigsten erwartet: Im Himalaya. Mittlerweile sind die Schönen mit dem schweren Duft auf allen Kontinenten der Nordhalbkugel verbreitet, wo sie die gemäßigten Klimazonen bevorzugt.
In der Blumensprache wird besonders gern die weiße Lilie als Botin gesandt: Sie steht als Symbol für Unschuld, Hoffnung und Reinheit. Wie andere weiße Pflanzen wird die Bedeutung der weißen Lilie jedoch auch mit dem Tod in Verbindung gebracht, sie findet sich daher sowohl im Grabschmuck als auch im Brautstrauß wieder.
Die Lilie als Heil- und Nahrungspflanze
Schon gewusst? Nahezu alle Teile der Lilie sind essbar – den Stamm und einige Arten ausgenommen. Am häufigsten verzehrt wird aber die Blumenzwiebel, wie es in China, auf Kamtschatka (einer russischen Halbinsel) und bei den nordamerikanischen Ureinwohnern geschieht. In China werden einige Arten sogar speziell für die eigene Küche angebaut, sogar Stärke lässt sich dort aus den Blumenzwiebeln gewinnen.
Als Heilpflanze hat die Lilie ebenfalls eine wichtige Bedeutung, in China schickt man sie gegen chronischen Husten, Blutkrankheiten und Schlaflosigkeit ins Feld. In Griechenland stellte man schmerzlindernde Salben daraus her. Generell war die Lilie wichtiges Mittel bei Verspannungen und Hautproblemen wie Verbrennungen, Entzündungen und Wunden. Schön heißt also nicht immer gleich nutzlos.
Schön und pflegeleicht – eine Lilie für den Garten
Wer die weiße Lilie oder ihre Geschwister auch im eigenen Garten haben will, kann dies bereits als Anfänger – Lilien sind, einmal am richtigen Ort gepflanzt, außerordentlich dankbar und pflegeleicht. Dieser richtige Ort aber hat es in sich: Im Idealfall liegt die Wurzelpartie im Schatten, etwa durch benachbarte Bodendecker oder andere niedrigwüchsige Pflanzen, während die Blüten sich in der Sonne wiegen können. Pflanzzeit für die Blumenzwiebeln ist im Herbst oder im Frühjahr (ab Mai), wobei es im Frühjahr eine deutlich größere Auswahl im Fachhandel gibt. Das Loch für die Blumenzwiebel sollte etwa doppelt so groß sein wie die Zwiebel selbst, wer mag, gibt ein halbes Schäufelchen Kies unten rein, um Staunässe abzuwenden. Für die längere Blütenfreude darf man die Zwiebeln auch zeitlich versetzt, z.B. wöchentlich, pflanzen. Bei mehreren Sorten kommen die höheren nach hinten, damit kein Überlebenskampf ums Licht entsteht.
Text: mh